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Endlagersuche international - same same but different

Bildergalerie | 12.10.2024

Granit, Salz, Ton gelten als geeignete Wirtsgesteine für die Endlagerung hoch radioaktiver Abfälle. Alle drei Arten sind in Deutschland vorhanden. Die Qual der Wahl. Wie sieht es in anderen Ländern aus? Gibt es bessere und schlechtere Gesteinsarten? Wie beeinflussen darüber hinaus politische Entwicklungen und gesellschaftliche Fundamente die Suche nach einem geeigneten Endlagerstandort? Internationale Expertinnen und Experten berichteten auf Einladung des NBG über die Endlagersuche in verschiedenen Ländern.

Die NBG-Veranstaltung in Bildern

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NBG-Veranstaltung "Endlagersuche international - same same but different", 12.10.2024, Berlin-Online
Samstagmorgen 10 Uhr in Berlin. Rund 80 Personen treffen sich zwischen dem Jüdischen Museum und dem Checkpoint Charlie im Herzen der deutschen Hauptstadt, um über die internationale Suche nach einem Endlagerstandort zu debattieren. Was passiert aktuell in den amerikanischen Yucca Mountains? Entscheidet sich Kanada noch in diesem Jahr für einen Standort? Wie steht es um die Aufstände der französischen Bevölkerung? Und werden die Niederländer noch vor 2100 aktiv, um ein Endlager für ihre Abfälle zu suchen? Bernd Lammel/Bundesfoto

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Christian von Hirschhausen (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche international - same same but different", 12.10.2024, Berlin-Online)
Um Zeit zu sparen, solle Granit als potenziell wasserdurchlässiges und damit ungeeignetes Wirtsgestein aus dem Verfahren ausgeschlossen werden. Mit dieser gewagten These eröffnete Christian von Hirschhausen, Technische Universität Berlin, nicht nur die Veranstaltung, sondern auch die damit startende Diskussion um Geologie, Sicherheit und Partizipation bei der internationalen Suche nach einem Endlagerstandort. Es gebe seiner Ansicht nach kein Land, das ein Endlager in Granit sucht, wenn es Alternativen hat. Bernd Lammel/Bundesfoto

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Dörte Themann (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche international - same same but different", 12.10.2024, Berlin-Online)
Der Ausschluss eines Gesteins würde dem Verfahren nicht guttun. So lautet die prompte Reaktion von Dörte Themann vom Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin. Ihrer Meinung nach lebe das Standortauswahlverfahren von der Offenheit und der Betrachtung verschiedener Optionen. Erst wenn im Laufe des Prozesses unter Betrachtung aller wissenschaftlicher Kriterien herausgefunden würde, dass eine Gesteinsart nicht die sicherste Variante ist, kann sie auch ausgeschlossen werden. Bernd Lammel/Bundesfoto

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Sophie Kuppler (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche international - same same but different", 12.10.2024, Berlin-Online)
Die Sicherheitsdebatte insgesamt müsse breiter geführt werden, findet Sophie Kuppler vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse. Es gehe nicht nur um die Sicherheit untertage und die beste Gesteinsart, sondern auch um die Sicherheit der Zwischenlager, die Zuverlässigkeit des Suchprozesses und den gesicherten Wissenstransfer über Generationen. Dass Lernen auch nachjustieren heißt, zeigt das Verfahren der Schweiz, bei dem erst kristallines Gestein und dann Ton gewählt wurde. Bernd Lammel/Bundesfoto

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Romy Dekker (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche international - same same but different", 12.10.2024, Berlin-Online)
Die Debatte in den Niederlanden wird weiter vertagt, da die Zielmarke 2100 in weiter Ferne liegt. Bis dahin wird oberirdisch zwischengelagert und geschaut, wo und wie die anderen Länder ihre hoch radioaktiven Abfälle endlagern. Das ist zu kurz gedacht, findet Romy Dekker vom Rathenau Instituut. Sie fordert schon heute einen partizipativen, schrittweisen Ansatz für die Entscheidungsfindung in den Niederlanden. Die aktuellen politischen Bestrebungen, vier neue Atomkraftwerke zu bauen, sprechen ebenso dafür. Bernd Lammel/Bundesfoto

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Pierre Arène (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche international - same same but different", 12.10.2024, Berlin-Online)
Digital zugeschaltet war Pierre Arène von Missions Publiques, einer auf Bürgerbeteiligung spezialisierten Agentur aus Paris. Er berichtet von der sinkenden Akzeptanz der Bevölkerung und dem starken Wunsch der französischen Bevölkerung nach einem ausgewogeneren Energiemix. Der Konflikt um die Entsorgung radioaktiver Abfälle hänge zum einen mit der historischen Entwicklung der Atomindustrie zusammen, zum anderen mit der besonderen politischen Struktur des französischen Staates, die stark zentralisiert ist. Bernd Lammel/Bundesfoto

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Jan-Niclas Gesenhues, Miranda Schreurs, Armin Grunwald (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche international - same same but different", 12.10.2024, Berlin-Online)
Kein Land weltweit hat bisher ein Endlager fertiggestellt. Die Gründe sind unterschiedlich. Deutschland habe zu lange an falschen Entscheidungen festgehalten und dadurch Zeit verloren, erklärt Jan-Niclas Gesenhues, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium (BMUV). Der Blick ins Ausland zeige ihm aber auch, dass es „kein Endlager von der Stange gebe“. Der Standort mit der bestmöglichen Sicherheit hänge von verschiedenen Faktoren ab und müsse von jedem Land individuell gesucht werden. Bernd Lammel/Bundesfoto

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Monika C. M. Müller (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche international - same same but different", 12.10.2024, Berlin-Online)
Mit Blick auf das deutsche Verfahren zeigt der Perspektivwechsel: Das Wichtigste für eine erfolgreiche Suche nach einem Endlagerstandort ist die breite gesellschaftliche Akzeptanz. Um das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen, sind Transparenz und Offenheit entscheidend. Eine gesunde Streitkultur und überschaubare Zwischenetappen auf dem Weg zum Ziel könnten dem Verfahren helfen, resümiert NBG-Mitglied Monika C. M. Müller die zentralen Erkenntnisse der Podiumsdiskussion zum Thema Politik und Beteiligung. Bernd Lammel/Bundesfoto

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Allison Macfarlane (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche international - same same but different", 12.10.2024, Berlin-Online)
In den Vereinigten Staaten stockt die Endlagersuche. Die Yucca Mountains galten lange Zeit als der beste Endlagerstandort für die hoch radioaktiven Abfälle aus aktuell 94 Reaktoren im Land. Aktiver Vulkanismus und regelmäßige Erdbeben sprechen jedoch dagegen, berichtet die digital zugeschaltete Allison M. Macfarlane von der University of British Columbia. In Kanada hingegen wird bestenfalls noch in diesem Jahr entschieden, an welchem der beiden sich freiwillig gemeldeten Gemeinden ein Endlager gebaut wird. Bernd Lammel/Bundesfoto

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Jürgen Rüffer (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche international - same same but different", 12.10.2024, Berlin-Online)
Eine erste Pilotphase für ein Endlager, ähnlich wie in Frankreich, könnte als zusätzliche Entscheidungshilfe dienen, fasst NBG-Mitglied Jürgen Rüffer eine zentrale Erkenntnis aus der zweiten Podiumsdiskussion zusammen. So könne der Lernprozess im laufenden Betrieb weitergehen und wichtige Zwischenerkenntnisse liefern. Außerdem würde es Wegmarken im Sichtfeld schaffen, die die Beteiligung der Öffentlichkeit stärken könnten. Mit solchen Zwischenzielen hat auch die Schweiz gute Erfahrungen gemacht. Bernd Lammel/Bundesfoto

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Publikum (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche international - same same but different", 12.10.2024, Berlin-Online)
Der Blick ins Ausland zeigt also: Auch wenn sich die politischen Kontexte und die geologischen Untergründe in den Ländern unterscheiden, stehen alle vor ähnlichen Herausforderungen. Gesucht wird überall ein Endlager unter der Erde. Die größten Hürden sind grenzüberschreitend die Finanzierung, der Wissenstransfer und die notwendige Beteiligung der nachfolgenden Generationen. Zudem läuft die Endlagersuche in keinem Land komplett konfliktfrei ab, auch wenn sich die einzelnen Kritikpunkte unterscheiden. Bernd Lammel/Bundesfoto

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Gruppenfoto (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche international - same same but different", 12.10.2024, Berlin-Online)
Die Suche nach dem sichersten Endlager ist in jedem Land eine Berg- und Talfahrt. Das Gute daran: Wir haben alle das gleiche Ziel im Blick. Umso wichtiger ist es, dass wir über den eigenen Tellerrand schauen und uns über Grenzen hinweg austauschen, um aus den Erfahrungen anderer zu lernen. Ziel der Veranstaltungsreihe „Endlagersuche international“ ist es, genau das zu tun. Das Nationale Begleitgremium möchte die Veranstaltungsreihe deshalb im nächsten Jahr weiterführen und weitere Nationen betrachten. Bernd Lammel/Bundesfoto

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Dolmetscherinnen (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche international - same same but different", 12.10.2024, Berlin-Online)
Eine Premiere für das Nationale Begleitgremium: Die Keynotes und Diskussionen fanden auf Deutsch und Englisch statt. Eine Simultanübersetzung stand in beide Richtungen zur Verfügung. Ein wahrer Hochleistungs-Job! Denn die Endlagersuche strotzt nur so vor Fachbegriffen und Feinheiten, wie zum Beispiel der Unterschied zwischen Bergbarkeit und Rückholbarkeit von atomaren Abfällen. Frau Brückner und Frau Wörner vom Dolmetscherbüro Norbert Zänker und Kollegen haben jede sprachliche Hürde souverän gemeistert. Bernd Lammel/Bundesfoto

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Livestream (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche international - same same but different", 12.10.2024, Berlin-Online)
Im Tagungswerk wurde über die geologische Beschaffenheit des besten Endlagers, die nötige Beteiligung der Öffentlichkeit, die Sicherheit der Zwischenlager und den Wissenstransfer über Generationen debattiert. Die Gäste konnten an der Veranstaltung in Person oder digital teilnehmen. Darüber hinaus wurde alles live auf unserem YouTube-Kanal gestreamt. Unser Technik-Dienstleister GATE hat wieder für das digitale Wohl gesorgt. Die Aufzeichnung der kompletten Veranstaltung kann man sich auf YouTube anschauen. Bernd Lammel/Bundesfoto

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