GSB 7.1 Standardlösung

Schlaglichter von der 94. NBG-Sitzung

Bildergalerie | 12.02.2025

In der Februar-Sitzung drehte sich alles um das Thema Forschung. Was kann Forschung und was nicht? Welchen Einfluss hat sie auf politische Entscheidungen? Und gibt es so etwas wie eine unabhängige Wissenschaft überhaupt? Dies und mehr diskutierte das NBG im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Berlin – einem geschichtsträchtigen Ort, der für das Demokratisierungsbestreben von Bürgerbewegungen in der DDR steht.

Die 94. NBG-Sitzung in Bildern

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94. NBG-Sitzung (12.2.2025/Berlin-Online) — Forschung schafft Wissen und informiert die Öffentlichkeit. Wissenschaftliche Erkenntnisse unterstützen die politische Entscheidungsfindung. Eine funktionierende Demokratie braucht eine freie Wissenschaft. Auch die Festlegung eines Endlagerstandorts für die hoch radioaktiven Abfälle aus Deutschland soll die Politik auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse treffen. Grund genug für das NBG, die aktuellen Forschungsaktivitäten der verschiedenen Akteure bei der Endlagersuche einmal genauer zu betrachten. Ellen Boettcher

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Dietrich-Bonhoeffer-Haus Berlin (94. NBG-Sitzung, 12.2.2025/Berlin-Online) — Passender hätte der Sitzungsort wohl nicht gewählt werden können: Am 7. Dezember 1989 trafen im Kirchsaal des heutigen Dietrich-Bonhoeffer-Hauses Mitglieder von Blockparteien, Kirchen und neuen Oppositionsgruppen zu einem „Runden Tisch“ zusammen, um über Visionen einer anderen DDR zu diskutieren. Über die Vision einer unabhängigen Forschung debattierte das NBG mit seinen Gästen. In einem Punkt sind sich alle einig: Eine vernetzte Forschung und strategische Kooperationen werden immer wichtiger. Ellen Boettcher

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Axel Liebscher, Bundesgesellschaft für Endlagerung/BGE (94. NBG-Sitzung, 12.2.2025/Berlin-Online) — Axel Liebscher berichtete von der Forschungsstrategie der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) im Standortauswahlverfahren. Für die Vorhabenträgerin haben Forschungs- und Entwicklungsprojekte naturgegeben einen großen Stellenwert. Um die drei Wirtsgesteine Salz, Ton und Kristallin noch besser zu verstehen, führt die BGE unter anderem Untersuchungen in Untertagelaboren durch. Wichtiger werden zudem internationale Kooperationen in der Forschung und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Ellen Boettcher

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Monika C. M. Müller, NBG-Mitglied (94. NBG-Sitzung, 12.2.2025/Berlin-Online) — Im Bereich der Forschung werden teilweise auch andere Arten der Entsorgung diskutiert, etwa die Bohrlochlagerung oder die Transmutation, also der Versuch, radioaktive Abfälle durch neuartige Atomreaktoren zu entsorgen. Diese Entsorgungsalternativen spielen bei den Forschungsaktivitäten der BGE bisher keine Rolle. Die Kooperationen mit Forschungsinstitutionen sind zwar deutlich diverser geworden, beziehen sich aber weiter auf die tiefengeologische Lagerung wie im Standortauswahlgesetz vorgesehen. Ellen Boettcher

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Jochen Ahlswede, Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung/BASE (94. NBG-Sitzung, 12.2.2025/Berlin-Online) — Anders beim Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE): Die Forschungsstrategie beinhaltet hier auch die Sicherheitsbewertung alternativer Entsorgungsoptionen. Neue Studien werden regelmäßig auf ihre Umsetzbarkeit und Sicherheit geprüft, berichtet Jochen Ahlswede, Abteilungsleiter Forschung und Internationales beim BASE. Aus heutiger Sicht stellt die tiefengeologische Endlagerung der atomaren Abfälle in einem Bergwerk aber weiterhin die sicherste und schnellste Entsorgungslösung dar. Ellen Boettcher

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Jo Leinen und Marion Durst, NBG-Mitglieder (94. NBG-Sitzung, 12.2.2025/Berlin-Online) — Da das BASE nicht nur Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde, sondern auch für die Öffentlichkeitsbeteiligung hauptverantwortlich ist, schaut das Bundesamt aus verschiedenen Perspektiven auf die Endlagersuche. Es hat beispielsweise die Forschung in gesellschaftswissenschaftlichen Bereichen vorangetrieben, befragt die Bevölkerung zu ihren Kenntnissen über und dem Vertrauen in das deutsche Verfahren oder analysiert die Chancen sowie Risiken des Einsatzes Künstlicher Intelligenz (KI) bei der Endlagersuche. Ellen Boettcher

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Nicole Schubarth-Engelschall, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe/BGR (94. NBG-Sitzung, 12.2.2025/Berlin-Online) — Nicole Schubarth-Engelschall stellte die geowissenschaftlichen Forschungstätigkeiten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) vor. Die BGR charakterisiert als Ressortforschungseinrichtung, die im Geschäftsbereich des Bundeswirtschaftsministeriums angesiedelt ist, alle Wirtsgesteine und geotechnischen Barrieren, die im Bereich der Endlagerung relevant sind. Hierbei arbeitet die BGR auch eng mit der BGE zusammen. Ellen Boettcher

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Klaus Brunsmeier, NBG-Mitglied (94. NBG-Sitzung, 12.2.2025/Berlin-Online) — Was in der Diskussion schnell klar wird: Eine komplett unabhängige Forschung gibt es nicht. Forschende unterliegen immer Aufsichten und haben Berichtspflichten. Verschiedene Brillen sind deshalb so wesentlich. Kooperation zwischen den einzelnen Akteuren, etwas zwischen BASE und BGE, sollten vermieden werden, um eine unabhängige Datenbasis und deren Betrachtung zu gewährleisten. Da die wissenschaftliche Expertise in Deutschland eher überschaubar ist, werden internationale Kooperationen immer wichtiger. Ellen Boettcher

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Miranda Schreurs, Ko-Vorsitzende NBG (94. NBG-Sitzung, 12.2.2025/Berlin-Online) — Wünsche nach Effizienz und Verschlankung werden in vielen Ländern lauter – Sind wir in Deutschland vorbereitet auf die sich anbahnenden Herausforderungen? Könnten sich die Prioritäten in der Forschung verschieben? Und nimmt das Vertrauen in die wissenschaftliche Politikberatung weiter ab? Sinnvolle Antworten auf diese Fragen sollten schnellstmöglich gemeinsam gesucht werden. Denn ohne verlässliche wissenschaftliche Erkenntnisse haben Fehlinformationen oder populistische Narrative ein leichtes Spiel. Ellen Boettcher

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Magdalena Scheck-Wenderoth, NBG-Mitglied (94. NBG-Sitzung, 12.2.2025/Berlin-Online) — Zur unabhängigen wissenschaftlichen Begutachtung geologischer Fragestellungen setzt das NBG seit 4 Jahren Sachverständige ein, die geologische Daten einsehen und bewerten. Von der fachlichen Expertise profitieren auch alle anderen Akteure in der Endlagersuche. Die Grenzen ihrer Beratungen und Empfehlungen sollten aber allen bewusst sein: Die Aufgabe der Sachverständigengruppe ist es weder, alle geologischen Daten zu veröffentlichen, noch die vorhandenen Daten auf eine Gesetzeskonformität zu prüfen. Ellen Boettcher

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Silke Brenner, NBG-Mitglied (94. NBG-Sitzung, 12.2.2025/Berlin-Online) — Ganz am Rande wurde entschieden, die Social-Media-Plattform X / Twitter zu verlassen. Der Entscheidung ging eine intensive Diskussion voran. Eines der Ziele des NBG ist es, mit Fakten und Informationen zu einer sachlichen Diskussion beim Thema Endlagersuche beizutragen. Das mittlerweile populistische und von Fake News geprägte soziale Netzwerk sei nicht mehr der richtige Ort für solche Diskussionen, so die Mehrheitsmeinung der Mitglieder. Das NBG möchte stattdessen Bluesky als neue Plattform testen. Ellen Boettcher

Protokoll

Ergebnisprotokoll der 94. NBG-Sitzung

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